Soziale Nachhaltigkeit: Konferenz beleuchtet komplexes Thema

Als hochkomplex und mit allen gesellschaftlichen Bereichen verbunden offenbarte sich das Thema soziale Nachhaltigkeit bei der Altmarkkonferenz „Sozial & Gerecht“ am 20. September 2025 in Stendal. Bei der Veranstaltung im Landratsamt ging es um Chancengleichheit der Geschlechter in der Arbeitswelt. Geballte Kompetenz aus Bund, Land und Region betrachtete diesen Schwerpunkt jeweils aus der Sicht ihres Bereiches. Stendals Landrat Patrick Puhlmann war die Veranstaltung wichtig genug, um sie mit einem Grußwort zu eröffnen.

Keine einfachen Antworten

Schon im einführenden Impuls der Soziologen Stephan Weihrauch und Christopher Grobys von der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg zur Frage „Was ist und was soll soziale Nachhaltigkeit?“ wurde klar, dass es darauf keine einfachen Antworten gibt. In den Themenblöcken „Gleiche Arbeit – ungleicher Lohn: Ost, West, Stadt, Land“ und „Gleichstellung in der Arbeitswelt – Utopie oder Realität?“ sprachen Annett Montes de Oca aus dem Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Gleichstellung Sachsen-Anhalt, DGB-Regionsgeschäftsführerin Katrin Skirlo (Altmark-Börde-Harz), Dr. Ulrike Spangenberg von der Bundesstiftung für Gleichstellung und die Soziologin Prof. Dr. Sevasti Trubeta von der Hochschule Magdeburg-Stendal. Jeder einzelne Vortrag machte mit Zahlen und Fakten die ungleichen Verhältnisse sichtbar, sei es z. B. beim Lohn, bei der Verteilung von Sorgearbeit in den Familien, beim Anteil von Frauen in Führungspositionen oder dem unterschiedlichen sozialen Status von Berufen.

Weit entfernt von Gleichberechtigung

„Tatsächlich sind wir weit davon entfernt, bei einer Gleichberechtigung angekommen zu sein“, sagte Dr. Ulrike Spangenberg, die bei der Bundesstiftung für Gleichstellung den Bereich Gleichstellungsberichte leitet. Sie machte klar, dass Gleichstellung in Deutschland nicht „nice to have“ wäre, sondern als verbindliche Aufgabe im Grundgesetz niedergeschrieben ist, ebenso in der Landesverfassung von Sachsen-Anhalt und global in den 17 UN-Nachhaltigkeitszielen. Ziel Nummer 5 (Geschlechtergleichheit) stehe in dieser umfassenden Agenda jedoch nicht isoliert, sondern spiegele sich als Querschnittsaufgabe in allen Bereichen wider, u.a. Mobilität, Klimaschutz, menschenwürdige Arbeit und Kampf gegen Armut.

Alte Leitbilder über Bord werfen

Prof. Dr. Sevasti Trubeta von der Hochschule Magdeburg-Stendal lenkte in ihrem Vortrag u.a. die Aufmerksamkeit auf die Gleichstellung aller Geschlechter und auf die Benachteiligung von Frauen mit Migrations- und Fluchtbiografie. In Diskussionsbeiträgen der Konferenzgäste kam zum Ausdruck, dass auch die Gleichberechtigung von Menschen mit Behinderungen und die Teilhabe von Kindern und Jugendlichen einbezogen werden müssen.

Deutlich wurde, wie viel Arbeit noch immer auf die Gesellschaft wartet, um zu gleichwertigen Lebensbedingungen für alle zu gelangen, z. B. in der Arbeitsmarkt- und Wirtschaftspolitik, in rechtlichen, steuerlichen und sozialpolitischen Fragen, bei der Verbesserung von Rahmenbedingungen und Infrastrukturen für Kinderbetreuung und Pflege. Auch alte Leitbilder müssen über Bord geworfen werden.

Solidarisch bleiben

Kabarettistin Sunna Huygens, die der Konferenz einen heiteren Abschluss mit Tiefgang schenkte, verabschiedete sich mit der Aufforderung: „Bleibt solidarisch!“ Eine der wichtigsten Empfehlungen auf dem Weg zu einer gleichberechtigten Gesellschaft. Die Altmarkkonferenz Sozial & Gerecht war Teil der Wochen der Nachhaltigkeit in der Altmark, die noch bis zum 8. Oktober 2025 laufen. Sie werden im Auftrag des Ministeriums für Wissenschaft, Energie, Klimaschutz und Umwelt Sachsen-Anhalt von der Freiwilligen-Agentur Altmark e.V. koordiniert. Zum Programm geht’s hier.

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