Gutes Essen und gute Gespräche bei der KüfA in der Kleinen Markthalle

Gutes Essen und gute Gespräche, beides ist bei der KüfA (Küche für alle) in der Kleinen Markthalle untrennbar miteinander verbunden. Und das betrifft nicht nur den individuellen Austausch mit den Tischnachbarn. Zum „Menü“ gehört immer auch ein inhaltlicher Schwerpunkt. Zur KüfA im Mai hatte Organisatorin Dorothea Knauerhase die Mobile Opferberatung des Vereins Miteinander e.V. eingeladen. Die beiden Beraterinnen sind von ihrem Büro in Salzwedel aus im Norden Sachsen-Anhalts unterwegs – auch in Stendal. Sie unterstützen und stärken Betroffene rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt, deren soziales Umfeld sowie Zeuginnen und Zeugen solcher Angriffe. Darunter fällt von Hass angetriebene Gewalt gegen Menschen, die den Tätern nicht ins Weltbild passen, weil sie z. B. eine andere Nationalität, eine andere Religion, ein anderes geschlechtliches Selbstverständnis oder eine Behinderung haben. Das Angebot der Beratungsstelle wende sich im Kern an Opfer von Körperverletzung, so die Beraterinnen, aber auch die Art und Weise, in der jemand bedroht wird, könne schwerwiegende Folgen haben.

Betroffene finden bei der Mobilen Opferberatung Menschen, die auf ihrer Seite stehen, ihnen zuhören, sie ernst nehmen, zur Polizei, zum Gericht oder zu anderen Stellen begleiten, bei der Suche nach Anwälten und Therapeuten helfen, finanzielle Unterstützung beantragen und Dolmetscher organisieren. Die Beratung sei in nahezu jeder Sprache möglich, so die Gäste aus Salzwedel. Ausschlaggebend sei immer, was der Hilfesuchende wünsche. Wer z. B. keine Anzeige erstatten wolle, werde nicht dazu gedrängt. Wer seinen Namen nicht nennen möchte, dürfe anonym bleiben. Ist ein Kind in der Schule von Hassgewalt betroffen und die Eltern fühlen sich nicht ausreichend gehört, komme eine Beraterin auf Wunsch auch mit in die Schule, um gemeinsam mit den Lehrern reden. Die Frauen appellierten aber auch an Zeugen von Übergriffen, sich bei der Beratungsstelle zu melden. In einem landesweiten Monitoring werden alle bekannten Fälle dokumentiert.

Die Mobile Opferberatung ist auf folgenden Wegen zu erreichen: Tel. 03901/306431, 0170/2904112 und 0175/6638710, Whatsapp: 01512/2238484, E-Mail: opferberatung.nord@miteinander-ev.de. Weitere Informationen auf der Internetseite www.mobile-opferberatung.de. Auch Online-Beratung ist möglich. Das gesamte Angebot ist kostenlos, unabhängig und vertraulich.

Die KüfA wird mit Mitteln aus dem Bundesprogramm „Demokratie leben!“ gefördert. Die nächsten Termine zum Vormerken: Mittwoch, 1. Juni, und Freitag, 8. Juli, in der Kleinen Markthalle in Stendal (16.00 Kochen, 18.00 Uhr Essen, 19.00 Uhr Abendprogramm).